G-Town – Reaktionen der Besucher/innen

In der Ausstellung „G-Town. Wohnzimmer Ginnheim“ lernen nicht nur die Besucher/innen etwas über den Stadtteil. Als Betreuerin der Ausstellung habe ich bisher allerhand Neues erfahren. Wenn Alteingesessene aus dem Nähkästchen plaudern oder ehemalige Bewohner in Erinnerungen schwelgen, vergeht die Zeit wie im Flug.

So erzählte ein Ginnheimer von seinen Kindheitstagen, als die US-Soldaten den Kindern Süßigkeiten aus den Fenstern der US-Housings warfen. Eine Besucherin entdeckte sich als junges Mädchen auf der Bilderwand der KT 23 und erinnerte sich an den Mittagsunterricht. Ein anderer erkannte sich im Video des Jugendzentrums über die Hausbesetzung wieder.

Es kommen immer wieder interessierte  Leute in den TSV Ginnheim, die darüber staunen wie Ginnheim einst aussah und vor allem, wie lebendig der Stadtteil durch die vielen Wirtschaften war. Manche kommen auch zwei- oder dreimal, was bei der Fülle an Informationen durchaus zu empfehlen ist! Das Feedback ist größtenteils positiv, was uns natürlich sehr freut. Auch wenn einzelne Stimme darüber klagen, dass dies oder jenes fehle. Doch genau hier greift der Grundsatz einer partizipativen Ausstellung: auch die Besucher sind dazu eingeladen ihr Wissen weiterzugeben, um somit genau diese Lücken zu füllen. (denn ja: jeder ist ein Experte seiner Stadt)

Noch bis 4. Juli 2013 machen wir es uns von Dienstag bis Sonntag auf der Couch im Wohnzimmer Ginnheim bequem und freuen uns auf interessierte Besucher/innen!

Kinder zu Besuch im „Wohnzimmer Ginnheim“

(Das Wohnzimmer) Ginnheim ist von und für Kinder ein famoser Ort: das fanden auch die Kinder der erweiterten schulischen Betreuung der Astrid Lindgren Schule bei ihrem gestrigen Besuch in unserer Wohnzimmer- Ausstellung.

Natürlich wollten alle hämmern – und jeder hat seinen Lieblingsort oder den Ort, an dem man sich mit Freunden trifft markiert – und nebenbei wieder was über die Grenzen und Struktur von Ginnheim gelernt.  Auch was das Ginnheimer Wappen und Logos so gemeinsam haben, was Straßennamen bedeuten und welche Geschichten eine iranische Frau im Interview eigentlich zu erzählen hat, kam gut an. Die ALS  Schulbetreuung nahm die Wanderung von Neu- nach Altginnheim natürlich auch auf sich, um sich den eigenen Ausstellungsbeitrag anzusehen: das kulinarische Familienportrait! Der Hintergrund des Beitrags: Das gemeinsame Essen und Kochen in der Einrichtung spielen eine große Rolle! Dabei ging es auch um die eigene Migrationsgeschichte, Gewohnheiten und Vorlieben beim Essen. Die Rezepte zum Mitnehmen begeisterten ganz besonders – schließlich haben die Kinder sie mitgestaltet.

Ein Ausflug mit Kindern ins Wohnzimmer Ginnheim lohnt sich also! Es gibt viel zu entdecken und robust  ist die Ausstellung nebenbei auch. Noch ein Vorteil: Lautstärke spielt (fast) keine Rolle, die Turnhalle im Nebenraum spricht da Bände…