Mein Garten spiegelt meine Seele wider

Die Ausstellung im TSV Ginnheim ist abgebaut, das Urban-Gardening-Projekt auf dem Kirchplatz geht weiter. Und wir setzen mit dem Film „Mein Garten spiegelt meine Seele wider … “ die Reihe Die Gärtner und ihre Gärten fort.

Ein selbstorganisierter City-Garten hört auf die Domäne der Stadtplanung zu sein, hier bestimmen die Teilnehmer. Durch sie fließen auch die Gewohnheiten, wie man für sich gärtnert, in das Projekt rein. Das Ginnheimer Kirchplatzgärtchen befindet sich in einer Umgebung, in der während der Nachkriegszeit viele Kleingartenvereine gegründet wurden. Im Gespräch mit Eveline Krönung haben wir dieser Verbindung nachgespürt.

Den Kleingarten übernahm Eveline Krönung zusammen mit ihrem Mann in den 1980er Jahren von den Schwiegereltern. Für die alten Besitzer war der Kleingarten ein Raum, mit dem die Städter ihre Ernährungslage zu verbessern suchten. Für die neue Generation war er darüber hinaus ein Refugium. Der ursprüngliche Nutzgarten entwickelte sich nach und nach zu einem privaten städtischen Küchen- und Erholungsgarten, der mehr individuell, stylisch und offen wurde als sein Vorgänger aus der Nachkriegszeit. Urbaner geht es hier auf jeden Fall: Die Lieblingsgurke von Eveline Krönung ist ein Produkt der so genannten Erdsackkultur: Sie wächst unmittelbar aus dem Sack.

Gewiss führt nicht jeder Weg von einem Klein-Traum-Gaten direkt zu einem gemeinschaftlichen Draht&Dosen Gartenprojekt. Doch Evelin Krönung mag und kann beides. Zwar ist die Zusammensetzung ihrer öffentlichen Gabione aus den Nutzpflanzen und Blumen dieselbe wie in ihrem Kleingarten. Doch auf dem Kirchplazt gärtnernd, denkt sie daran, mit den Sprösslingen aus dem eigenen Garten einen öffentlichen Ort zu veredeln und zu beleben. In ihrem Kleingarten spiegelt sich ihre Seele wider. In ihrer Gabione schlägt sich ihre städtische Vitalität durch.

Wohnzimmergespräche auf dem Kirchplatz #1

Am 20. Juni fand der Auftakt für die Reihe „Wohnzimmergespräche auf dem Kirchplatz“ statt. Danke an alle für die rege Diskussion zur (grünen) Zukunft Ginnheims!

Erste Bilder gibt es hier, weiter geht es kommende Woche, Donnerstag, 27. Juni, 20 Uhr mit dem Thema „Energie und Nahrung im Zeichen des Klimawandels“ – mit hochinteressanten Beiträgen von dem Zukunftsforscher Martin Harrison, Gerd Prohaska (Energiereferat Frankfurt) und Jan Jacob Hofmann (Architekt).

Danke an die Impulse von Umweltamt, Stadtplanungsamt, Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung und Studierende der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Würzburg Schweinfurth – rege diskutiert wurden Fragen der Verbesserung der Mobilität, der Speichen und Strahlenplanung, sowie der Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Ginnheim. Und wie so oft wünschten sich die Ginnheimer einen sozialen Treffpunkt, ein Zentrum für Alt Ginnheim…

Eine Veranstaltungsreihe der jan & jan architektencooperation im Rahmen des Stadtlabor unterwegs!

Oberbürgermeister Feldmann besucht das Stadtlabor

Peter Feldmann, Oberbürgermeister, besuchte am Freitag die Ausstellung, sprach mit einigen der Co-Kurator/innen und würdigte das ehrenamtliche Engagement der Gruppen. Uli Fritz vom Jugendzentrum Ginnheim zeigt anhand eines schwarz-weiss Films über eine Hausbesetzung 1980 die Anfänge des Jugendzentrums. Uta Irgens berichtet über die Faszination des Geschichtsarbeitskreises des Nachbarschaftszentrums Ginnheim für die traditionellen Familienbetriebe in Ginnheim, die zum Teil bereits in vierter Generation in Ginnheim leben und arbeiten. Sadeet Sönmez stellt die Installation eines türkischen Wohnzimmers vor und zeigt Interviews, die über die Arbeit des Bundesverbands der Migrantinnen in Ginnheim und über deren Begriff von Heimat berichten. Sybille Fuchs, Initiatorin des „Kirchplatzgärtchens“ stellt das neue Urban Gardening Projekt vor und erzählt von dem Wunsch vieler Ginnheimer/innen den bislang leeren Kirchplatz lebendiger zu gestalten.

Gemeinsam war allen Teilnehmer/innen des Stadtlabors, zeigen zu wollen, was in ihrem Stadtteil steckt und gleichzeitig auf Veränderungsbedarf hinzuweisen. Die Ausstellung selbst bietet Gelegenheit, darüber ins Gespräch zu kommen: jeder Beitrag kann kommentiert und ergänzt werden. Eine große Rauminstallation bietet den Besucher/innen darüber hinaus die Möglichkeit, die für sie relevanten Orte in Ginnheim zu markieren und zu vermerken, warum dieser Ort geändert werden sollte oder welche Orte als Treffpunkte funktionieren.

Daran ist auch die Politik interessiert: Olaf Cunitz, Planungsdezernent, der die Ausstellung vor zwei Wochen eröffnete, möchte die Ergebnisse weiter im Auge behalten. Auch der Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßt diesen Ansatz, Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu ihrem Stadtteil erhalten. Für ihn entspricht das Stadtlabor  genau seiner Vorstellung davon, was es heißen kann, Kultur in den Stadtteilen zu bestärken. Ein leider viel zu kurzer Besuch des Oberbürgermeisters in unserer kleinen Ausstellung – doch für den Stadtteil wieder ein tolles Highlight!

Tag der Entscheidung: Auswahlrunde des Fotoprojekts „MainGinnheim“

Das Warten hat sich gelohnt. Im Kinder- und Familienzentrum Morgenstern konnten vorgestern über 500 fotografische Impressionen aus Ginnheim bestaunt werden. Diese sind das Ergebnis der Fotoaktion „MainGinnheim“ der Caritas Frankfurt und des Nachbarschaftszentrums Ginnheim. Ab Mitte Oktober dokumentierten 20 junge und ältere Ginnheimer/innen mit Einwegkameras ihren Alltag, ihre Lieblings- und Wohnorte. Nach zwei Wochen war Abgabetag, jetzt liegen die mit Spannung erwarteten Ergebnisse vor.

Gemeinsam wurden in einem strukturierten Auswahlverfahren die 23 Highlights ermittelt. In mehreren Durchgängen waren die Teilnehmer/innen aufgerufen ihre Lieblingsbilder auszuwählen. Nach jeder Runde wurden diese Lieblingsbilder erneut einer Auswahl unterzogen, nur sank jedes Mal die Zahl der erlaubten Entscheidungen. Einige Auswahlergebnisse können bereits hier bestaunt werden.

Für die große Stadtlabor unterwegs-Ginnheim-Ausstellung ab März 2013 werden die Ginnheimer Impressionen von den Teilnehmer/innen vergrößert, betitelt und sortiert.

  

Einladung: Erstes Planungstreffen für ein Stadtlabor unterwegs in Ginnheim!

Wohnen wir – oder leben wir auch in Ginnheim? Was macht Ginnheim so lebenswert und wo sind die Lieblingsorte der Ginnheimer? Ist es der Zirkus? Sind es die Housings? Ist es die Ernst May-Siedlung oder der alte Dorfkern mit seinen Fachwerkhäusern und der Kirche? Wie haben sich Wohnen und Leben in Ginnheim entwickelt und verändert? Warum ziehen Menschen aus aller Welt nach Ginnheim? Und nicht zuletzt: Wie wird sich Ginnheim durch die geplante Stadtverdichtung verändern? Im „Stadtlabor unterwegs“ – dem partizipativen Ausstellungsformat des historischen museums frankfurt – wollen wir mit Ihnen gemeinsam über diese und andere Fragen nachdenken und eine vielseitige, bunte und lebendige Ausstellung darüber erarbeiten.

Wir laden Sie herzlich ein zu einem ersten Kennenlern- und Planungstreffen am:

Samstag, den 10. März 2012, 14.00 Uhr – 18.00 Uhr

Frankfurter Verband, Ginnheimer Landstr. 172/174, 60431 Frankfurt

Für Frühjahr 2013 planen wir eine Ausstellung über den vielseitigen Stadtteil Ginnheim. Dabei sind Sie gefragt: Ihre persönlichen Erfahrungen, Ihre Wohnideen, Ihre Recherchen, aber auch Ihre Befürchtungen zur geplanten Stadtverdichtung in Ginnheim! Vielleicht wollten Sie schon immer mal die Geschichte Ihres Wohnhauses herausfinden oder haben eine zündende Idee für eine zukünftige Wohnform?

Ob Sie nun alleine, im Verein oder mit einer Schulklasse an dem offenen Ausstellungsprojekt teilnehmen wollen, wir sind neugierig auf Ihre Ideen und Wünsche!

Bei dem ersten Treffen am10. März  2012 wollen wir die Themengruppen der Ausstellung besprechen sowie uns in Kleingruppen zusammen finden, um die Inhalte der Ausstellung in den kommenden Monaten zu erarbeiten.

Wir freuen uns, wenn Sie zu dem ersten Treffen kommen können! Das „Stadtlabor unterwegs“ ist bisher ein Kooperationsprojekt des historischen museums mit dem Geschichtsarbeitskreis des Nachbarschafts­zentrums Ginnheim und wartet noch auf Sie!

Mit vielen Grüßen, bis zum 10. März! Wir freuen uns über eine kurze Rückmeldung per Mail oder Telefon!

 

Gisela Henning, Nachbarschaftszentrum Ginnheim

Sonja Thiel, historisches museum frankfurt

 

Kontakt und Information:
 
Sonja Thiel
historisches museum frankfurt
Solmsstr. 18
60486 Frankfurt am Main
Tel.: 069 212-43380
sonja.thiel@stadt-frankfurt.de