Kleiner Nachruf auf Peter Kurzeck

Peter Kurzeck ist tot. Er starb in der Nacht zum Dienstag an der Folge von Schlaganfällen, was mich sehr betroffen macht! Der Schriftsteller war im Sommer zu Gast beim Stadtlabor in Ginnheim – bei einer Lesung des Literaturhauses in einer Privatwohnung begeisterte er seiner Zuhörerschaft in charmanter Wohnzimmerumgebung, einen Tag später las  – oder erzählte –  er vor Berufschülern. Einige Wochen später traf ich ihn noch einmal, um vertragliche Dinge mit ihm zu regeln, die im Wahnsinn der Verwaltungsvorgänge schief gegangen sind.

Ich traf ihn an der Alten Oper, wo er mir mit seinen kleinen bedächtigen Schritten entgegen kam und mich in eines der furchtbaren Cafés in der Fressgass zog. Dort redete er ohne Unterlass: von Frankreich, und wie anders das Licht dort ist; von seinen Mühen, den Tag zu strukturieren und den Schwierigkeiten, die ihm im Leben begegnen und meinte damit auch: Was kümmern mich eure Strukturen, von denen will ich gar nichts wissen. Das Leben ist zu kurz, um sich mit menschenferner Verwaltung rumzuschlagen. Ich wünschte ihm sehr, er hätte noch mehr Zeit gehabt, sich den wichtigen Dingen im Leben zu widmen. Er wird fehlen!

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Hier gehts zu seinem Verlag und seinen großartigen Büchern.

 

 

Mit dem Stadtlabor unterwegs – Peter Kurzeck

Peter Kurzeck kommt nach Ginnheim!

Peter Kurzeck ist ein Erlebnis. Er twittert nicht, denn 140 Zeichen reichen ihm nicht, um sich auszudrücken, schreibt die FAZ anlässlich seines 70. Geburtstags am 10. Juni 2013. Im „Vorabend“, seinem letzten Roman geht es um Frankfurt, wo Kurzeck seit 1977 wohnt. Und manchmal erreicht der leidenschaftliche Spaziergänger Kurzeck auch Ginnheim. Wer den Schriftsteller erleben möchte hat dazu kommende Woche zwei Gelegenheiten:

„Jemand, der ein Buch liest, ist ein Denkmal. Eine Säule der Unantastbarkeit. Ein Stillleben der Intimität zwischen Autor und Leser. Wir dürfen deren Kreise nicht stören. Lesen ist privatim“ schreibt das Literaturhaus Frankfurt und lädt im Rahmen des Stadtlabors ein zu einer – ganz privaten – Wohnzimmerlesung mit Peter Kurzeck in Ginnheim. Wo das Event am 24. Juni stattfinden wird, wird dem verraten, der rechtzeitig eine der Karten ergattern konnte. Ein Wohnzimmer ist keine Turnhalle und die Karten waren schnell ausverkauft.

Für alle anderen – im demokratischen Sinne – gibt es einen Tag später am Dienstag, 25. Juni um 11:45 Uhr bei freiem Eintritt die Gelegenheit, den Autor zu erleben. Elke Peters hat gemeinsam mit Lehrer/innen und Schüler/innen der Franz-Böhm-Schule die Lesung vorbereitet und lädt dazu herzlich ein!

Ort: Franz-Böhm-Schule, Eichendorffstr. 67-69, von der Raimundstr. über einen Weg zwischen dem Abenteuerspielplatz und Aldi zu erreichen. Gebäude A, Raum 18/19.

Stadtlabor unterwegs_historisches museum frankfurt. Peter Kurzeck. Foto: Erika Schmied

 

Die Lesung am 25. Juni wird ermöglicht durch Spenden des Fördervereins der Franz-Böhm-Schule, der Buchhändlerin Frau Klingler und zahlreichen Privatpersonen. Herzlichen Dank!

 

Der Juni in Ginnheim

wird heiß, behaupte ich jetzt mal:

Denn was das Rahmenprogramm angeht, war zwar in den letzten Monaten schon einiges los, so richtig aktiv werden wir aber, wenn nun endlich mal die Sonne rauskommt:

Für historisch Interessierte gibt es einen Vortrag über die Arbeiterwohnsiedlung „Roter Block“ – hervorragend und facettenreich recherchiert, berichtet Elke Peters am 18. Juni, 16 Uhr in der Sta. Familia.

Für politisch Interessierte haben wir die Lesung „Und sieh, dass du Mensch bleibst“  im Angebot – Texte von und über Rosa Luxemburg, die Namensgeberin der bekannten Ginnheimer Stadtautobahn; engagiert vorgetragen von Bettina Kaminski, Freies Schauspiel Frankfurt (11. Juni, 19 Uhr, TSV, Ausstellung)!

Bewegungsfreudige kommen bei der Radtour mit Elke Peters auf ihre Kosten: Quer durch Ginnheim u.a. zur Maysiedlung geht es am 19. Juni, 17 Uhr, Treffpunkt: Jugendclub Stefan Zweig

Und Kinder sollten unbedingt die letzte Chance nutzen, sich zum Kreativworkshop im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank anzumelden: Kreuz und Quer durchs Münzenmeer – am 19. Juni, 16 Uhr, Anmeldung unter geldmuseum@bundesbank.de

und dann gibt es ja noch die Wohnzimmergespräche auf dem Kirchplatz (ab 20. Juni)und die Lesung(en) mit Peter Kurzeck (24&25. Juni) — hier und für alle anderen hier, und die letzte Gelegenheit einer Kuratorinnenführung (26. Juni), bevor wir im Juli schon wieder abbauen, doch dazu später mehr…

und wie finden die jüngeren Besucher unsere Ausstellung?

So: Besucherbuch stadtlabor unterwegs Ginnheim. Foto: hmf